Geistliches Chorkonzert des Sängerbundes bewegt
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Gräfrather traten in der fast voll besetzten Kirche St. Joseph auf.
Von Klaus Günther
Zwei Wochen nach der bewegenden Aufführung der Messe Nr. 3 von Anton Bruckner war die katholische Kirche St. Joseph in Ohligs am Sonntag wieder Stätte eines geistlichen Chorkonzertes. Der Gräfrather Sängerbund 1846 mit seinem Leiter Stefan Steinröhder lud ein zu einem Konzert mit Werken, deren Ursprünge bis ins hohe Mittelalter zurückreichten. Als Begleitung hatte er dazu das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf verpflichtet. Weiterhin wirkten vier Gesangssolisten mit.
Das Konzert begann mit dem im Dreißigjährigen Krieg entstandenen Kirchenlied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Die Gräfrather sangen es in einer Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy, der die erste Zeile in „Mein Gott, Du weißt am allerbesten“ umgedichtet hatte. Zwischen die beiden Chorteile setzte er eine Sopranarie, mit der Heike Bader-Mutz nachhaltigen Eindruck machte.
Mit klarer, heller Sopranstimme und innigem Ausdruck
Das Gedicht „Stabat Mater“ stammt aus dem 13. Jahrhundert und schildert den Schmerz der Gottesmutter unter dem Kreuz. Bis in unsere Zeit hat es eine Fülle von Vertonungen erfahren. Stefan Steinröhder hatte eine Version von Luigi Boccherini ausgewählt, die ihren Reiz durch die Begleitung auf historischen Instrumenten erhielt. Er selbst griff dabei zur Barockvioline. Mit klarer, heller Sopranstimme und innigem Ausdruck sang Katharina Nieß den lateinischen Text. Die ergreifende Musik wurde von den Besuchern in der fast voll besetzten Kirche mit großem Beifall aufgenommen.
„Lauda Sion“ ist eine Sequenz zum Fronleichnamstag. Für eine Feier zur Wiederkehr dieses Tages komponierte Felix Mendelssohn 1846 den lateinischen Text, welcher 1264 von Thomas von Aquin geschaffen wurde. Zur Aufführung vereinten sich in St. Joseph der Chor, Orchester und Solisten, wobei zu den beiden Sängerinnen noch Nedialko Peev, Tenor, und Thomas Müller, Bass, traten. Es gelang eine großartige Aufführung dieses Meisterwerks geistlicher Musik aus der Romantik.