Pressestimmen 2013

Die "Solinger Morgenpost" schreibt am 17.12.13
Festliche Chormusik und starke Solisten
von Cyrill Stoletzky
Die Engel hinter dem Altar erstrahlten in hellem Licht, von der Decke hängt der Adventskranz herab. Drei Kerzen sind entzündet. Die Orgel stimmt das erste Lied an. "Macht hoch die Tür" singt die Gemeinde, und die Atmosphäre in der voll besetzten Klosterkirche ist wunderschön. 90 Minuten vorweihnachtliche Musik haben der Sängerbund Gräfrath 1846 (Leitung Hans-Jürgen Fleischer) und der Gemischte Chor ConBrio (Leitung Frank Schaab) im Gepäck. Gemeinsam mit Petra Hill (Sopran), Kamil Gizenski (Orgel) Charlotte Szyplewski (Harfe) und Andrea Wingen (Klavier) gestalten sie ein Konzert, das stimmungsvoller kaum sein könnte.
26 Lieder standen auf dem Programm, Lieder, die Chöre und Instrumentalisten in wochenlangen Proben erarbeitet hatten und nun im Wechsel mit den Solisten vortrugen. Stücke, die zeigten, wie facettenreich das Repertoire festlicher Musik ist.
Mit Liefern wie "Seht, es kommt die heil´ge Zeit", "Licht in der Nacht", einem strahlenden "Freude der Christenheit" und dem herrlichen Chorsatz zum "Vater unser" setzte der Traditionschor  der Klingenstadt Akzente. Er präsentierte sich als dynamischer Klangkörper, der im Verlauf des Konzertes noch an Brillanz gewann und mit seinen letzten drei Stücken, so auch dem majestätisch intonierten "Jubilate", am meisten überzeugte. Stets erwies sich Pianistin Andrea Wingen als sichere Begleiterin.
Auch ConBrio begeisterte sein Publikum. Technisch sicher und klanglich sehr ausgereift, brillierte der dem Sängerbund angeschlossene Jungendchor mit erstklassigen Vorträgen. Da erklangen Stücke wie das melodische "Red Indian Christmas Carol", das feinfühlig gesungene "The first Noel" und "Carol of the bells", dessen schwierige Stimmführung der Chor souverän bewältigte. Auch die Solisten zeigten beachtliche musikalische Präsenz. Harfenistin Charlotte Szyplewski ließ ihre Zuhörer in den klangreichen Arpeggieren eines Impromptu des russischen Komponisten Reinhold Gliere schwelgen, trug einen Sonatensatz von Dussek klar und fließend vor und brachte L. Cohens "Halleluja", das sie selbst auch sang, mit viel Emotion zu Gehör. Organist Kamil Gizenski glänzte mit mehreren Darbietungen und zeigte mit Louis Viernes Wiegenlied das filigrane Klangfarbenspektrum der Kirchenorgel auf. Gizenski begleitete auch Sopranistin Petra Hill, die Bachs "O Jesulein süß" und "Ich steh an Deiner Krippen hier" mit Inbrunst vortrug. "Lasset uns frohlocken" schließlich sangen beide Chöre gemeinsam - das war Klangvergnügen pur. Kraftvoll intonierten Orgel, Chöre und Publikum dann "O du Fröhliche", und zum Schluss gab`s noch ein Dankeschön an alle Beteiligten von der Chorvorsitzenden Ursula Winters - nebst Blumensträußen, die von Herzen kamen.


Die "Solinger Morgenpost" schreibt am 09.10.2013
Glückwünsche für 25 Jahre Vorsitz


1988 übernahm Ursula Winters den Vorsitz beim Sängerbund Gräfrath und läutete die wohl erfolgreichste Zeit nach der Zusammenlegung von Männer- und Frauenchor ein.
Foto: Stephan Köhlen

Solingen. Der Sängerbund Gräfrath, gegründet 1846, ist einer der großen Traditionschöre der Klingenstadt. Seit 25 Jahren leitete Ursula Winters die Geschicke des gemischten Chores als 1. Vorsitzende.
Die Damen und Herren des Sängerbundes überraschten ihre Vorsitzende jetzt im evangelischen Gemeindehaus in Gräfrath mit einem kunderbunten Abend, an dem ihr auch der angeschlossene Jugendchor "ConBrio" ein Ständchen brachte.
"Ich bin schon 1977 in den Chor eingetreten", erzählt die Jubilarin, die sich gleich zu Beginn ihrer ersten Amtszeit ab 1988 erfolgreich für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Chores einsetzte. "Damals hatten sich die lang getrennt agierenden Frauen und Männer zu einem Chor zusammengeschlossen, und der Sängerbund war auf der Suche nach neuen Aufgaben", erinnert sich die Vorsitzende. Durch den Einsatz von Ursula Winters wurde der Sängerbund wieder aktiver, Auftritte bei Leistungssingen waren erfolgreich, die Zelter-Plakette und die Zuccalmaglio-Medaille zeugen vom hohen gesanglichen Leistungsstand des Gräfrather Sängerbundes.
Ursula Winters läßt noch einmal die vielen Ereignisse des Chors im Laufe der letzten 25 Jahre Revue passieren. Dazu gehören sicher die zahlreichen Chorreisen, gesungen wurde im Straßburger Europaparlament, in Florenz und Venedig sowie in der Wiener Hofkirche und im Mailänder Dom. "Das war eine besondere Auszeichnung, denn nicht jeder Chor darf dort auftreten", berichtet die Vorsitzende. Stolz ist Ursula Winters auf das erste szenische Konzert des Sängerbundes 2006 im Theater, "damit haben wir einen Trend ausgelöst".
Auf den Ehrenabend hatten sich die Sängerinnen und Sänger mit zahlreichen kleinen Auftritten vorbereitet, lustige Gedichte wechselten sich mit stimmungsvollen Liedern ab. Die musikalische Leitung hatte an diesem Abend Karin Emme und einen Glückwunsch überbrachte auch Andreas Irmgrund, Vorsitzender der Kreissänger-Vereinigung. Lange ausruhen kann sich die Vorsitzende Ursula Winters mit ihrem Chor freilich nicht, den bereits am Donnerstag, 24. Oktober, singt der Sängerbund im Rahmen des Internationalen Chorfestes in der Gräfrather Klosterkirche, und in dieser wunderschönen Kirche findet am Sonntag, 15. Dezember, ebenso das traditionelle Weihnachtskonzert des Chors statt.
Bis zum Jahr 2015 ist Ursula Winters jedenfalls noch in Amt und Würden. "Für die Zeit danach sollte die Nachfolge geregelt sein ", hofft die Vorsitzende.


 

Die "Solinger Morgenpost" schreibt am 10.07.13
Ein sakraler Ohrenschmaus in Gräfrath
Drei Chöre, starke Solisten und das Solinger Kammerorchester begeistern beim Chorkonzert in der Klosterkirche.

Die Sonne strahlt - und die Gräfrather Klosterkirche ist voll. Oben von der Kanzel spricht Stadtdechant Bernhard Dobelke, aber nicht, um zu predigen. Das tut die Musik, die er mit Charme und Humor ankündigt. Die drei Werke von Bach, Buxtehude und Vivaldi sind Herausforderungen für ihre Interpreten: Der gemischte Chor ConBrio (Leitung Frank Schaab). der Kirchenchor St. Katharina Gräfrath (Leitung Michael Schruff) und der Sängerbund Gräfrath (Leitung Hans-Jürgen Fleischer), unterstützt vom Solinger Kammerorchester und den Solisten Katharina Nieß (Sopran), Esther Vis (Mezzosopran), Horst Schäfer (Tenor) und Ansgar Eimann (Bass) haben sie angenommen. Und bescheren ihrem Publikum einen sakralen Ohrenschmaus.
Im Programmheft finden sich die Werktexte, es darf auch mitgelesen werden. Bachs Messe in g-Moll BWV 235 tat den Anfang. Wie auch die anderen lutherischen Messen des Thomaskantors besteht sie, wie Pfarrer Dobelke erklärte, aus Parodien (Überarbeitungen) vorhandener Chöre und Arien. Und was in diesem Opus steckt, war deutlich zu hören. Klar intonierte ConBrio die Kyrie und meisterte souverän das stimmführungstechnisch komplexe Gloria; mit Inbrunst sangen Bass, Alt und Tenor ihre Arien, bevor der Chor das Werk mit einem kraftvollen "Cum sankto spiritu" zum strahlenden Abschluss führte.
Eine eindrucksvolle Komposition ist auch Buxtehudes 15-minütige Kantate "Alles, was ihr tut", und die Vielschichtigkeit dieses Werkes konnten Kirchenchor, Sängerbund, Solisten und Orchester gut herausarbeiten. Beide Chöre bestachen durch sensibel aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel, eine beachtliche Dynamik und einen sehr schönen Ton. Allerdings: Hohe Lagen waren nicht immer sauber, schnelle Passagen gelegentlich etwas "verwaschen" und mitunter nicht ganz im Zeitmaß. An solchen Stellen kann sicher noch gearbeitet werden.
Wunderschön war der musikalische Dialog mit allen Solisten in der Aria Nr. 4. Ausdrucksstark präsentierte sich Ansgar Eimann im Bass-Solo "Habe deine Lust am Herrn", und Sopranistin Katharina Nieß zeigte im sechsten Abschnitt, welch lyrische Kraft in ihr steckt. Für den dritten Programmpunkt unternahmen Chor, Solisten und Orchester eine Stippvisite ins barocke Venetien des Antonio Vivaldi , und die hatte es in sich. Mit dessen Gloria in D gab's ein Wiederhören mit einem der bekanntesten Werke des Meisters, und das war auch die beste Leistung des Kirchenkonzerts. Alle drei Chöre bildeten einen Klangkörper mit enormen Kraftreserven, und die Begeisterung aller für die Musik, die sie aufführten, war mit jedem Takt hör- und spürbar. Schon die Eröffnung saß perfekt. Welch frische Orchestereinleitung..
Kraftvoll kommt der Chor dazu. Katharina Nieß und Esther Vis glänzen mit ihrem sensibel aufeinander aufeinander abgestimmten Sopran-Alt-Duett. Dann meistert der Chor ein sehr heikles fugato, legt einen tollen Dialog mit den Solisten hin und präsentiert ein strahlendes Finale. Das war Gestaltung pur. Verdienter Riesenbeifall krönte das schöne Konzert, und danach stand man noch lange vor der Kirche in der Abendsonne und plauderte über das Erlebte.


Das "Solinger Tageblatt" schreibt am 10.10.13

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Seit 25 Jahren bei guter Stimme
Ursula Winters ist es zu verdanken, dass der Sängerbund Gräfrath nicht nur die Stufe 1 des Leistungssingens erreichte, sondern auch die Zuccalmaglio-Medaille des Sängerbundes NRW erhielt: Mit Beharrlichkeit und jeder Menge Ehrgeiz spornte sie ihre Gesangskollegen 1997 dazu an. "Das hat schon viel Mühe und Überzeugungsarbeit gekostet" sagt sie lachend. "Darauf, dass wir das geschafft haben, bin ich wirklich sehr stolz." Damals war sie bereits erste Vorsitzende: Seit 1988 hat sie dieses Amt inne.
Nun ehrte der Sängerbund Gräfrath sie für ihre 25-jährige Vorstandsarbeit. Die Sopransängerin blickt gerne zurück auf ihre Arbeit an der Vereinsspitze. "1988 wurde ich zum ersten Mal zur Vorsitzenden gewählt. Damals waren wir noch kein gemeinnütziger Verein. Diese Umstellung sowie die Erstellung einer ganz neuen Satzung waren viel Arbeit", sagt Winters, die seit 1976 im Chor singt.
Gerne erinnert sie sich auch an die Konzertreisen im In- und Ausland. "Unsere erste Reise führte uns 1990 an den Gardasee. In Italien haben wir unter anderem im Markusdom in Venedig und im Dom von Mailand gesungen. Da hatten wir großes Glück, denn solch einen  Zugang gibt es vielerorts heute nicht mehr." Nach Besuchen in Blyth, Prag und Wien sang der Sängerbund auf Einladung sogar vor dem Europaparkament.
Bei der Ehrung wurde Ursula Winters' Organisationstalent besonders hervorgehoben. Der gemischte Chor "ConBrio" , der dem Verein 2004 beitrat, brachte Winters ein Ständchen und schrieb sogar ein Lied um, in dem die Jubilarin als "unser Star" bezeichnet wurde. Ein rührender Moment. Zur Feier im Gemeindehaus Zwinglistraße kamen auch die Ehrengäste der Kreis-Sängervereinigung: der Ehrenvorstand Manfred Brenner sowie der erste Vorsitzende Andreas Imgrund. Sie gratulierten Ursula Winters für ihren unermüdlichen Einsatz. coka